WER
Eine begabte Frau, die die Welt veränderte.
Sie ist die „jüngste“ Selige mit starker Beziehung zu Salzburg: Maria Theresia Ledóchowska. Trotz ihres erstaunlichen Lebenswerks ist sie weitgehend unbekannt, aber das soll sich in den nächsten drei Jahren ändern.
Maria Theresia Ledóchowska (* 29.4.1863 in Loosdorf, NÖ – † 6.7.1922 in Rom) ist eine Frau der Kirche, die weltweit Spuren hinterlassen und in einer männlichen Welt einiges umgekrempelt hat. Getrieben von der Vision, die Sklaverei in Afrika abzuschaffen, hat sie alle ihre Begabungen und Ressourcen für die Befreiung von Menschen aus ungerechten Verhältnissen eingesetzt. Ihre Aktualität muss nicht herbeigeredet werden, Menschenhandel und Versklavung vieler Menschen sind hundert Jahre nach Ledóchowska noch immer nicht überwunden.
Zu ihrem 100.Todestag laden Erzbischof Franz Lackner, die von ihr gegründeten Missionsschwestern vom Hl. Petrus Claver und die Katholische Aktion in den Salzburger Dom zu einem Festgottesdienst (Sonntag, 3. Juli 2022, 10 Uhr). Eine Fahneninstallation von Karl Hartwig Kaltner und eine moderne Ikone von Jutta Kiechl werden zu diesem Anlass präsentiert.
Damit beginnt ein auf drei Jahre angelegtes Projekt, das die vielschichtige und bis heute einflussreiche Persönlichkeit Maria Theresia Ledochowska darstellen und ins gesellschaftliche Bewusstsein rücken soll. Das Stadtarchiv Salzburg veranstaltet in Kooperation mit der Erzdiözese Salzburg ein Symposium über Maria Theresia Ledóchowska. Dazu gibt es eine Musik-Tanz-Lesung Performance der Philharmonie Salzburg in der Kollegienkirche.
Erhalten sind historische Diaaufnahmen aus Afrika, die Maria Theresia Ledóchowka bei ihren Vorträgen zeigte und so die Menschen für ihre Mission der Sklavenbefreiung begeisterte. In Kooperation mit Kurt Kaindl (Fotohof Salzburg) wird eine Ausstellung dieser Fotos vorbereitet.
Ledóchowska setzte auch ihre künstlerischen Begabungen ein, sie schrieb Theaterstücke, komponierte und rüttelte mit ihren Schriften auf. Die Salzburger Dirigentin Elisabeth Fuchs arbeitet an einer Performance mit Musik und Literatur der Seligen, ein Dokumentarfilm, Workshops zur politischen Aktualität und künstlerische Wettbewerbe an Schulen sollen weiters dazu führen, dass in drei Jahren – fünfzig Jahre nach der Seligsprechung durch Papst Paul VI. – niemand mehr fragen muss: Wer ist Ledochowska?
WARUM
Die selige Maria Theresia Ledóchowska wirkte als Hofdame für die toskanischen Habsburger in der Salzburger Residenz, bevor sie den Ruf verspürte, sich gegen den Sklavenhandel in Afrika einzusetzen. Zu diesem Zweck erwarb sie das Gut Maria Sorg in Bergheim-Lengfelden unweit von Maria Plain für die von ihr gegründete Schwesterngemeinschaft, und richtete dort eine Druckerei für Missionsschriften und Bücher in vielen Sprachen ein.
Schon damals war die Verkündigung des Glaubens für die sel. Maria Theresia Ledóchowska, vor allem in Afrika, untrennbar mit der Würde der Person verbunden. Sie spornte durch Vorträge und selbst verfasste Theaterstücke nicht nur ihre geistlichen Töchter (Missionsschwestern v. hl. Petrus Claver), sondern alle Menschen guten Willens zur Mitarbeit im Kampf gegen jede Form von Unfreiheit an.
WIE - WO - WANN
Veranstaltungen über das Leben und Wirken von Maria Theresia Ledóchowska
Elisabeth Fuchs und Team haben Worte, die Ketten sprengen. Musik-Tanz-Lesung zum Lebenswerk einer Kämpferin im Juni inszeniert!
14. und 16. Juni 2023, Kollegienkirche, Salzburg. Dazu gibt es einen packenden Trailer.
Jasmin Rituper · Tanz, Akrobatik & Co-Regie
Katharina Gudmundsson · Schauspiel, Gesang & Co-Regie
Elisabeth Fuchs · Künstlerische Leitung, Arrangements & Co-Regie
Theresa Wächter & Pater Alkuin Schachenmayr · Textdramaturgie
Maria Rinnerthaler · Musikdramaturgie
Claudia Moser · Visual Arts & Lichtregie
Kammerensemble Philharmonie Salzburg
Salzburg und Afrika im Leben der Ordensgründerin Maria Theresia Ledochówska
Aus dem Faltblatt: Maria Theresia Ledóchowska, eine junge Frau polnisch-adeliger Herkunft, kam 1885 als Hofdame in die Stadt Salzburg. Hier fand sie ihre Lebensthemen: der Kampf gegen die Sklaverei und die Mission in Afrika. Dies waren zentrale Motive für die Gründung des Missionsordens vom heiligen Petrus Claver. Ihre Ideen verbreitete Ledóchowska mit eigenen Schriften, der Herausgabe mehrerer Zeitschriften in vielen Sprachen und den modernen Medien des beginnenden 20. Jahrhunderts. In der Stadt Salzburg gründete sie ein Afrika-Museum, das „Claverianum“, und prägte damit das Afrika-Bild ihrer Zeit. Die Tagung setzt sich mit den vielen Facetten des Wirkens von Maria Theresia Ledóchowska und ihrer Bedeutung für Salzburg auseinander.
Zum Abschluss des Symposiums gab es am 16. Juni 2023 eine Begehung des Missionsmuseums in Maria Sorg und danach ein Gartenfest.
Wir versammelten uns in der Kapelle der Missionsschwestern zur Feier des 160. Geburtstags der seligen Gründerin und zum 129. Jahrestag der ersten Statuten-Approbierung. Das heißt, dass M.T. Ledóchowska mit nur 31 Jahren die ordensrechtlichen Grundlagen für die St. Petres Claver-Sodalität erreicht hatte! Sie war eine mutige und entschiedene junge Frau. Unter allen göttlichen Dingen ist das Göttlichste, mit Gott zusammen zum Heil der Seelen zu wirken. Bild: Hl. Messe in Maria Sorg, 29.4.2023.
Akkordeon Inhalt
Hier finden Sie den 40 Minuten langen Film (2022) im ORF Archiv.
Hier geht’s zur ORF Reportage „Mit Herz und Seele“
Zum Artikel im Rupertusblatt geht es hier.
Der ORF brachte in einer Morgensendung einen Beitrag über unsere Selige und das, was seit der Gründung ihrer Missionskongregation – bis heute! – geschehen ist. Anklicken für weitere Interviews, historische Fotos, Zeugnisse.
Am 3. Juli 2022 feierte Erzbischof Dr. Franz Lackner im Salzburger Dom eine Festmesse mit vielen lieben Missionsfreunden aus aller Welt zum hundertsten Todestag der seligen Maria Theresia Ledóchowska. Scroll down für den Text der Predigt.
Die Predigt von Erzbischof Lackner
Zum 100. Todestag der sel. Maria Theresia Ledóchowska
Liebe Schwestern und Brüder!
Ich darf, da wir des 100. Todestages der Seligen Maria Theresia Ledóchowska gedenken, mit einer sehr persönlichen Bemerkung beginnen. Ich habe die selige Maria Theresia bis zu meiner Ankunft in Salzburg nicht gekannt. Auch muss ich bekennen, dass ich mich in den letzten acht Jahren auch nicht näher mit ihrem Leben und Wirken beschäftigt habe. Aber ich veranlasste, dass vor ihrem Bild am Borromäusaltar täglich eine Kerze brennt. Und ich bete, so sich mein Rundgang durch die Kirchen der Innenstadt ermöglicht, täglich vor ihrem Bild. „Selige Maria Theresia, ich empfehle Dir die Frauen in unserer Kirche.“ Ich belasse diese Bitte in der allgemeinen Form, weil ich nicht weiß, auch nicht schon wissen möchte, wie die Bitte erfüllt werden soll. In gleicher Weise bete ich am Nonnberg zur Patronin unserer Diözese zur Hl. Erentrudis.
Schon in ihrer kleinen wie auch sehr feinen Schrift „Die Frau im Dienste der afrikanischen Missionen“ schreibt die Selige Maria Theresia: „Unter den Fragen, welche gegenwärtig die Gemüter bewegen, steht unstreitig die Frauenfrage im Vordergrunde.“ Sie beruft sich in dieser Fragestellung nahezu euphorisch auf die Erstlingszeugin der Auferstehung, auf Maria Magdalena. „Der Auferstandene bedient sich“, so ihre Worte, „der einstigen Sünderin, um die Frohe Botschaft seiner Auferstehung den Männern, den Aposteln zu verkünden.“ Diese Frau werde von nun wahrhaft apostolisch zu nennen sein, so ihre Wahrnehmung. Heute wird Maria Magdalena von der Kirche offiziell als Apostelin gefeiert. Offensichtlich hat die Selige Maria Theresia die Gabe der Wesensschau. In einem Moment das Wesentliche, in unsrem Fall zu erkennen, was Maria Magdalena so sehr auszeichnet. Darum lade ich ein kurz die Begebenheit am Ostermorgen am Grab zu betrachten. Maria Magdalena kommt frühmorgens zum Grab und sieht das Grab ist leer. Sie läuft zu Simon Petrus, um mitzuteilen, das Grab ist. Offensichtlich hat jemand den gekreuzigten Herrn weggenommen. Die Jünger laufen zum Grab, stellen fest, das Grab ist leer. Vom Jüngeren heißt es: „Er sah und er glaubte.“ Dann kehren sie wieder nach Hause zurück. Es gibt nichts zu tun. Maria aber bleibt. Steht draußen vor dem Grab und weint. Was hält Maria am Grab zu bleiben? Wohl gewiss die Sehnsucht, dort zu sein, wo die letzten Überreste ihres geliebten Meisters gelegen hatten. Dann ereignet sich Folgendes. Sie sieht zwei Engel im Grab sitzen, der eine fragt sie: „Frau, warum weinst du?“ Sie antwortet: „Man hat meinen Herrn weggenommen“. Darauf wendet sie sich um und sieht Jesus dastehen, denkt aber es sei der Gärtner. Dieser fragt: „Warum weinst du? Wen suchst du?“ Maria zum vermeintlichen Gärtner: „Hast du ihn weggenommen? Sag mir, wohin hast du ihn gelegt, damit ich ihn holen kann.“ Und Jesus sagt zu ihr „Maria“. Und da heißt es in den herkömmlichen Übersetzungen: „Maria wandte sich Jesus zu“. Das stimmt nicht ganz. Es heißt „wiederum sie wandte sich um“, d.h. weg von Jesus. Sie sagt „Rabbuni“. Warum wendet sie sich von Jesus weg? „Rabbuni“ bedeutet nicht, wie gewöhnlich angenommen, nur eine Verkleinerungsform von Rabbi, sondern „Weltenherrscher“. In diesem Moment, als Jesus sie mit Namen nennt: Maria, da sieht nicht bloß den wiedererstandenen Herrn, sondern Jesus Christus in der ganzen göttlichen Herrlichkeit – und die kann ein Mensch nicht schauen. Man hat diesen Augenblick „Magdalenensekunde“ genannt. Diese ganze Geschichte am Grab, frühmorgens, als es noch dunkel war, ist eine Sehnsuchtsgeschichte des Menschen mit Gott.
Leben und Wirken der Seligen Maria Theresia Ledóchowska sind ein getreues Abbild davon. Ihr Leben war von Sehnsucht geprägt. In jungen Jahren verliebte sie sich; aber diese Liebe wurde nach anfänglicher Zuneigung nicht erwidert. Eine Enttäuschung, die in ihr einen tiefen Eindruck hinterließ, wie berichtet wird. Wahrscheinlich hatte sie in ihrem tief religiösen Empfinden die nicht leicht zu vernehmende Wahrheit des Lebens und Glaubens kennengelernt, dass Liebe auf den Fußspuren Jesu immer auch gekreuzigte Liebe ist. Wie bei Maria Magdalena heißt lieben auch ohnmächtig unter einem Kreuz und weinend an den leeren Gräbern unserer Sehnsüchte auszuharren. Maria Theresia war nicht nur edel von Herkunft, sondern auch sehr schön von Gestalt. In jungen Jahren liebte sie schöne Kleider, Theaterbesuche und Reisen. Selbst diese schöne Welt wurde durchkreuzt durch eine Pockenerkrankung. In ihrer Umgebung hatte man alle Spiegel verhängt, damit sie sich nicht selber sehen konnte. Trotzdem, an all dem zerbrach Maria Theresia nicht. Ganz im Gegenteil, in ihr erwachte eine tiefe Sehnsucht, das Evangelium Menschen nahe zu bringen; zu helfen vor allem in Afrika, wo Menschen fürchterlich unter Ausbeutung und Sklaverei zu leiden hatten.
Nun sagt uns der Hl. Franziskus, man solle die Seligen und Heiligen nicht feierlich hochleben lassen, sondern selbst heilig werden. Wie und wo kann uns die Selige Maria Theresia heute Vorbild sein?
Maria Theresia hatte ein religiöses Umfeld; sie war von Kindheit an tief im gläubigen Leben. Das war die Grundlage für tiefere Gotterfahrungen und für den Einsatz für die Menschen aus dem Glauben heraus. Das ist bei uns nicht mehr so. Von Jesus heißt es: „Wie gewohnt ging er am Sabbath in die Synagoge.“ Von wie vielen Christinnen und Christen kann man heute sagen: Wie gewohnt gehen sie am Sonntag in die Kirche? Wir müssen uns um eine neue Grundlegung unseres Glaubens aus dem je konkreten Leben neu bemühen. Das Glauben nicht nur den augenblicklichen Gefühlsregungen anheimgeben.
Der große Konzilstheologe Karl Rahner, der wesentlich das II. Vatikanum mitgeprägt hat, sagte am Ende seines Lebens: Nach dem Konzil habe ein Positivismus Platz gegriffen, der vornehmlich auf die Gutheit der Menschen baute und mit dem Kreuz nicht Ernst machte. Seinem Denken fehle die Kreuzestheologie. Maria Theresia stand und dem Kreuz Christi. Ihre große Freude war es, dass die Konstitutionen ihrer Sodalität an einem Karfreitag anerkannt wurden. „Die Sodalität wurde unter dem Kreuz geboren, auf Kalvaria. Das erklärt alles!“ rief sie aus. Christusnachfolge ist Kreuzesnachfolge, das ist gänzlich aus unserem Glaubensschatz verschwunden. Nachdem der Heilige Apostel Paulus am Areopag in Athen mit einer etwas anbieterischen Form gänzlich Schiffbruch erlitten hat, rief er aus: „Von nun an will ich nichts mehr kennen, außer Jesus Christus, und zwar den Gekreuzigten.“
Mit der Seligen Maria Theresia können wir lernen, an keiner Not achtlos vorbei zu gehen, sondern zu helfen, wo es nottut. Sie hat ihr ganzes Leben und Wirken der Freiheit und gegen den Sklavenhandel gewidmet. Wofür setzen wir uns ein? Gibt es nicht auch heute viel Sklaventum und Unfreiheit? Ist nicht heutzutage und bei uns in sogenannten reichen Ländern der Mensch sich selbst zum Sklaven geworden? Für Maria Theresia war das Evangelium die Waffe gegen diese fürchterliche Unfreiheit. Wir würden heute nicht mehr von einer Waffe reden. Aber wie lautet unser Motto, wenn es um das Heil dieser Welt und der Seelen der Menschen geht? Mir fällt so schnell einmal gar nichts ein. Jenem weisen Mann wird man Recht geben müssen, der gesagt hat: Aus der Frohbotschaft wurde eine Drohbotschaft und unsere Zeit habe aus der Drohbotschaft eine Nullbotschaft gemacht. Kürzlich hat Prof. Siebenrock dasselbe auf seine Weise gesagt: „Ich fürchte mich nicht so sehr aufgrund der Unglaubwürdigkeit der Kirche, sondern vielmehr, dass das Evangelium bei den Menschen und auch bei seinen Verkündigern und Verkündigerinnen unglaubwürdig wird.“
Die Selige Maria Theresia Ledóchowska lebte und wirkte aus dem Geist des Evangeliums. Ihr wurde einiges auch von Gott her zugemutet, aber sie hat die Freude am Glauben, die Freude, Bedrückten und Betrübten helfen zu können, nicht verloren; ganz nach ihrem Motto:
„Immer heiter, Gott hilft weiter!“
Amen!
Die Diavorträge der Maria Theresia Ledóchovska für die die afrikanische Mission und das Werk der Sklavenbefreiung.
Maria Theresia Ledóchowska und ihre Gemeinschaft haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Missionsarbeit in Afrika von Europa aus zu unterstützen. Sie nutzten die modernsten Methoden der Kommunikation, die zur Verfügung standen. Neben der gedruckten Publikation waren dies vor allem – heute würde man sagen – „multimediale Präsentationen“. Diavorträge waren ein wesentliches Element dieser Vorträge. Im Missionshaus Maria Sorg bei Salzburg haben sich eine große Menge solcher Diavorträge auf großformatigen, teilweise kolorierten Glasdias erhalten. Auch Beschriftungen und teilweise Vortragstexte sind vorhanden, sodass man heute noch einen guten Einblick in die Darstellung des Afrikabildes in dieser Zeit erhalten kann. Diese thematisch und formal sehr gut erhaltenen Diavorträge sind auch der besondere Wert dieser Sammlung.
Die Fotografien dokumentieren die Missionsarbeit und spiegeln die Erfahrungen der Missionare mit den Gemeinschaften und ihrer Umgebung im Ausland wider. Es gibt Beispiele für den physischen Einfluss, den die Präsenz der Missionen mit sich brachte – zu sehen in Kirchen und den sie umgebenden Siedlungen – sowie Beispiele für die kulturellen Auswirkungen der Missionslehre und des westlichen Einflusses, darunter Schulen, Krankenhäuser, Ausbildungsprogramme, christliche Praktiken sowie westliche Technologie und Mode. Die Bilder dokumentieren die Reaktionen der indigenen Völker auf die Missionen und die Geschichte der indigenen Kirchen, die heute oft eine wichtige Kraft in der Gesellschaft sind. Sie bieten auch Einblicke in die traditionelle Kultur, Landschaften, Städte und Ortschaften vor und in den frühen Stadien der modernen Entwicklung. Aus praktischen und religiösen Gründen waren die Missionare engagierte Korrespondenten, Tagebuchschreiber und Aufzeichnungsspezialisten. Mit dem Aufkommen der Fotografie begannen die Missionare auch, ihre Aktivitäten visuell zu dokumentieren.
Neben der Darstellung des Afrikabildes am Beginn des 19. Jahrhunderts ist der Bildbestand auch fotografisch und fotohistorisch sehr bedeutend, da er eine konkrete Anwendung vieler damals verfügbarer Bilder für das Anliegen der Information und Spendensammlung für Afrika belegt.
Maria Winowska: Das Geheimnis der Maria Theresia Ledochowska: Leben und Werk der seligen »Mutter der Schwarzen«. Pattloch, Aschaffenburg 1977.
M. Th. Walzer: Auf neuen Wegen: über Leben und Wirken der Ehrwürdigen Dienerin Gottes Maria Theresia Ledóchowska. Missionsdruckerei St. Josef, Salzburg 1972.
Fichna: Ledóchowska, Maria Theresia Gräfin. Eintrag im Österreichischen Biographischen Lexikon (online).
Maria Theresia Ledóchowska, Ein Hilfswerk für Afrika. Rom, St. Petrus Claver-Sodalität, 1914, 3. Aufl.
Wir laden Sie herzlich in unsere Klosterkapelle ein:
zur Heiligen Messe:
* an Wochentagen um 7.00 Uhr (Laudes um 6.40 Uhr)
* an Sonn- und Feiertagen -um 8.00 Uhr
zur Eucharistischen Anbetung:
* an jedem Herz-Jesu-Freitag (1. Freitag im Monat) von 15.00- 18.00
* an jedem Freitag von 15.00-15.30 Uhr beten wir gemeinsam den Rosenkranz zur
Göttlichen Barmherzigkeit
zur Gebetsstunde um Priester- und Ordensberufe :
* an jedem 26. des Monats von 18.30 -19.30 Uhr
zum Rosenkranzgebet:
* täglich um 18.00
Kontakt
Missionshaus Maria Sorg
Maria-Sorg-Str. 6
5101 Bergheim bei Salzburg
E-Mail: mariasorgsspc@gmail.com
Tel +43 662 452097
Vom 28. des jeweiligen Monats bis zum 6. des folgenden Monat
beten wir in Verbindung mit allen Schwestern weltweit die Novene
durch die Fürsprache des seligen Maria Theresia Ledóchowska in
allen Anliegen die uns von unseren Wohltätern und Freunden
anvertraut wurden.
Hier der Text der Novene:
EWIGER VATER, du hast deinen göttlichen Sohn auf die Erde gesandt, um die
Welt zu erlösen. Gewähre mir durch die Fürsprache der seligen Maria Theresia
Ledóchowska, die ihr Leben für das Heil der Seelen eingesetzt hat, die Gnaden,
um die ich heute bitte.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligem Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen
EWIGER SOHN, du hast am Kreuz gerufen: ,, Mich dürstet‘‘. Durch die
Fürsprache der seligen Maria Theresia, die während ihres Leben keinen
anderen Wunsch hatte, als dein Verlangen nach der Erlösung der Menschen zu
stillen, gewähre mir die Gnaden, um die ich heute bitte.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligem Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen
HEILIGER GEIST, Geist der Liebe, du hast mit deinem göttlichen Feuer den
missionarischen Eifer deiner treuen Dienerin Maria Theresia entzündet.
Gewähre mir auf ihre Fürsprache die Gnaden, um die ich heute bitte.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligem Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen
Selige Maria Theresia Ledóchowska, bitte für uns!
Von Anfang an hatte die Gründerin die Wichtigkeit des Kennenlernens
der Kultur der afrikanischen Völker betont. Dazu diente ihr nicht nur die Veröffentlichung der Artikel
von Missionaren aber auch die Sammlung von Exponaten und Fotos, die zur Erfüllung dieser
Aufgabe beitragen konnten.
Die Objekte, die von den Missionaren als Dankesgaben geschickt wurden, dienten ihr als Werkzeuge
zur Information über das Leben, über die Bräuche und Gewohnheiten der Afrikaner, um so deren
Kulturen Europa nahe zu bringen und die Besucher zur Mitverantwortung für die Evangelisierung des
afrikanischen Kontinents anzuregen.
Als Fortführung dieser Tradition gibt es auch heute ein Missionsmuseum in Maria Sorg,
das mit Objekten aus Lateinamerika, Indien und Ozeanien erweitert wurde.
Sie können Schnitzereien, Perlenschmuck, religiöse Objekte aus der traditionellen
und der christlichen Kultur, Musikinstrumente usw. bewundern.
ARCHIV
Übersicht über diverse Ledóchowska Events seit dem Sommer 2022.
Missionarin, Journalistin, Netzwerkerin. Salzburg feiert „seine“ Selige
100. Todestag von Maria Theresia Ledóchowska als Auftakt zur Würdigung eines besonderen Lebenswerks
SALZBURG (eds-23. 6. 2022) / Sie ist die „jüngste“ Selige mit starker Beziehung zu Salzburg: Maria Theresia Ledóchowska. Trotz ihres erstaunlichen Lebenswerks ist sie weitgehend unbekannt. Das soll sich in den nächsten drei Jahren ändern.
Immerhin hat sich die 1863 geborene Frau mit aller Kraft gegen Sklaverei und Unmenschlichkeit in Afrika eingesetzt und schließlich einen Orden gegründet, der heute weltweit tätig ist. In Maria Sorg bei Bergheim leben derzeit sechs Missionarinnen vom hl. Petrus Claver, die – wie Ledóchowska – etwa die Zeitschrift „Echo aus Afrika“ schreiben, drucken und versenden. Damit kämpfen sie weiter gegen Ungerechtigkeit, Armut und moderne Sklaverei.
Die Statements vom Podium
ALFRED WINTER, Initiator: „Maria Theresia Ledóchowska ist eine großartige Frau, auf die Salzburg wirklich stolz sein kann. Ihre Anliegen sind hoch aktuell und als Frau in der Kirche hat sie viel erreicht. Es ist eine große Freude, wie viele Menschen aus Kunst, Wissenschaft und Politik sich für sie begeistern lassen, sie hat es verdient, genauso wiederentdeckt zu werden wie Leopold Kohr.“
NICK MONU, Regisseur: „Ich bin begeistert von dieser Frau und habe mich sehr gewundert, dass ich vorher noch nie etwas von ihr gehört habe. Sie hat in Afrika gegen Sklaverei gekämpft und so viel Gutes bewirkt. Sklaverei ist leider noch nicht ausgestorben und ihr Vorbild motiviert, heute gegen Menschenhandel und Versklavung aufzutreten. Ich werde Maria Theresia Ledóchowska eine Theaterproduktion widmen.
SCHWESTER URSULA LOREK, Oberin in Maria Sorg: „Mit der befreienden Botschaft des Evangeliums, ,alle Enden der Welt‘ zu erreichen, dafür hat sich Maria Theresia Ledóchowska mit all ihrer Kraft eingesetzt. Wie zu ihren Zeiten leben heute Millionen von Menschen in menschenunwürdigen Verhältnissen und schreien bewusst oder unbewusst nach Befreiung und Erlösung. Damals waren das die afrikanischen Sklaven, heute gibt es andere Arten von Versklavung und Menschenhandel. Es gelang ihr, mit damaligen Medien (Zeitschriften aus eigener Druckerei, Diaprojektionen, Film, Vorträge, Theateraufführungen, ethnologische Ausstellungen usw.) Hunderttausende Menschen für ihre Anliegen zu begeistern und zu engagieren. Sie wirkte nicht allein, schuf ein Netzwerk. Sie war eine leidenschaftliche Journalistin und Medienfrau.“
SABINE VEITS-FALK, Stadtarchiv Salzburg: „Ich finde es spannend, wie eine Frau, die ein sehr konservatives Frauenbild vertrat und das ‚Ergänzende, Mitwirkende und Mithelfende‘ als typisch weibliche Eigenschaften charakterisierte, selbst äußerst tatkräftig handelte und sich innerhalb der katholischen, männlich do
minierten Hierarchien positionierte.“ Der Kampf gegen die Sklaverei in Afrika wurde zu Maria Theresia Ledóchowskas Lebensaufgabe und das Motiv für die Gründung eines Missionsordens. Ihre Ideen verbreitete sie mit eigenen Schriften, der Herausgabe einer Zeitschrift und den modernen Medien des beginnenden 20. Jahrhunderts. Das Symposium wird sich mit den vielen Facetten der Maria Theresia Ledóchowska als Managerin, Netzwerkerin, Schriftstellerin, Ordensgründerin, Missionarin und Museumsinitiatorin auseinandersetzen.“
ELISABETH MAYER, Präsidentin Katholische Aktion Salzburg: „Sie hat alles auf eine Karte gesetzt und das ,Evangelium der Freiheit‘ von Salzburg in die Welt hinausgetragen: Eine Botschaft, auf die viele Menschen heute noch warten. Die Aktualität von Maria Theresia Ledóchowska muss nicht herbeigeredet werden, sie ist ,Patronin‘ für Bewusstseinsbildung, den Einsatz neuer Medien, den Aufbau von Netzwerken und für künstlerische Aktivitäten, die für ihr Anliegen begeistern.“
Festgottesdienst am 3. Juli
Zu ihrem 100.Todestag laden Erzbischof Franz Lackner, die von ihr gegründeten Missionsschwestern vom hl. Petrus Claver und die Katholische Aktion in den Salzburger Dom zu einem Festgottesdienst am Sonntag, 3. Juli 2022, um 10 Uhr. Eine Fahneninstallation von Karl Hartwig Kaltner und eine moderne Ikone von Jutta Kiechl werden zu diesem Anlass präsentiert.
Neuer Webauftritt
Im Zuge des Jubiläums wurde auch eine neue Webseite eingerichtet. Unter www.ledochowska.at finden Interessierte Informationen zur seligen Maria Theresia Ledóchowska und Termine rund um das Jubiläum.
Modernes Ziel: Ordensgründerin kämpfte bereits im 19. Jahrhundert für Gerechtigkeit in Afrika
Geboren 1863 als Adelige im niederösterreichischen Loosdorf, führte Maria Theresia Ledóchowskas Weg an den Salzburger Hof des Herzogs von Toskana. Die kluge junge Frau erfuhr von den Gräueln der Sklaverei in Afrika und beschloss, ihre Netzwerke zu nutzen und sich für die Rechte der Menschen auf einem ihr völlig fremden Kontinent einzusetzen. Ihr Werkzeug: die Sprache. Sie ergriff nicht nur regelmäßig das Wort und schrieb Theaterstücke, sie gründete auch die Missionszeitschrift „Echo aus Afrika“, die bis heute regelmäßig erscheint und an Abonnenten und Spender in der ganzen Welt verschickt wird.
Darin machte die 1975 seliggesprochene „Mutter Afrikas“ auf die menschenverachtende Sklaverei, Schmerz und Ausbeutung aufmerksam – und hinterließ nach ihrem Tod 1922 ein Erbe, das bis heute aktuell ist und fortgeführt wird.
Berichterstattung hier.
KOOPERATIONSPARTNER:INNEN
Information folgt.